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Geschichtsreich

Von alten Zeiten

Kittsee - Heidenturm

Aufgrund seiner günstigen Bedingungen war der Raum des nördlichen Burgenlandes schon sehr früh Siedlungsgebiet. Die Spuren menschlicher Einflüsse lassen sich bis in die Mittelsteinzeit (Mesolithikum) zurückverfolgen.

In den letzten vorchristlichen Jahrhunderten war das Gebiet der Siedlungsraum der Illyrer, die von den Römern Pannonier genannt wurden und namensgebend für die Provinz waren. Um die Zeitenwende war ihr Einfluß bereits wieder zurückgegangen und im Norden Pannoniens hatten die keltischen Noriker, Volcae, Eravisker, Cytni und Boier bereits große Siedlungsgebiete übernommen. Die Eroberung Pannoniens durch die Römer wurde mit der Erhebung dieses Gebietes zur römischen Provinz im Jahre 10 nach Christus abgeschlossen.

Diese Besetzung des Ostalpenraums durch die Römer brachte kulturelle Veränderungen mit sich. Die einheimische Oberschicht übernahm ziemlich rasch Errungenschaften der neuen Herren. Im geschützten Hinterland der Städte wurden zahlreiche Villen angelegt.

405 überfielen die Goten die Provinz, die römischen Legionen wichen zurück. 406 erhoben sich Bauern und Sklaven um gegen die Schollenbindung zu revoltieren. Bis 410 wurde die römische Herrschaft wiederhergestellt und mit dem Bau von Befestigungsanlagen gegen die Hunnen begonnen. Bereits 420 hatten die Hunnen jedoch den größten Teil Pannoniens erobert, die römische Verwaltung brach zusammen, 433 wurde Pannonien an die Hunnen abgetreten.

Nach Abzug der Hunnen kam Pannonien nominell wieder unter römische Herrschaft und war faktisch bis ca. 540 Teil des Ostgotischen Reiches. Anschließend war Pannonien bis 568 zum größten Teil langobardisch.

Die Awaren übernahmen das Gebiet im Jahr 582. In den Feldzügen zwischen 791 und 803 schlug Karl der Große, verbündet mit dem bulgarischen Khan Krum, die Awaren vernichtend und das Gebiet wurde von den Franken und Bayern mit Bayern vereinigt.

Die folgende rund hundertjährige Herrschaft des ostfränkischen Reiches über Pannonien, geriet durch das Eindringen des ursprünglich aus Westsibirien stammenden Volkes der Magyaren in Gefahr. Am 9. Juli 907 wurde in der Schlacht bei Preßburg (Bratislava) ein bayrisches Ritterheer von den Magyaren vernichtend geschlagen.

Das Markensystem (Markgrafschaften – zur Sicherung und Erweiterung des Reichsgebietes eingerichtete Grenzräume) östlich der Enns brach zusammen. Erst nach der Reorganisation des Deutschen Reiches und der darauffolgenden Niederlage der Magyaren am Lechfeld im Jahr 955 begann man den Markengürtel allmählich von Westen her wieder einzurichten.

Die Niederlage am Lechfeld führte zu einem tiefgreifenden Wandel bei den Magyaren. Unter dem ungarischen Großfürst Geza (972 bis 997) begann nach der Seßhaftwerdung die Christianisierung. Sein Sohn und Nachfolger König Stephan, der Heilige, setzte erste Maßnahmen zur Errichtung kirchlicher und staatlicher Verwaltungseinrichtungen.

Die nach dem Zusammenbruch des Awarenreiches im nördlichen Burgenland siedelnden Slawen konnten sich trotz der fränkischen und ungarischen Landnahme bis ins 13. Jahrhundert hier halten. Ihre Spuren sind heute noch in manchen Ortsnamen faßbar.



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